Diagnose der Nasenneben­höhlenentzündung

DiagnoseEs steht eine ganze Reihe an Diagnosemitteln zur Verfügung, um eine Nasennebenhöhlen­entzündung festzustellen. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die gängigsten Verfahren, und erklären im Detail, wie sie funktionieren.

Die Diagnose

Die Diagnose einer Sinusitis wird am häufigsten klinisch gestellt. Das bedeutet, dass der Arzt die Krankengeschichte (Anamnese) im Gespräch mit dem Patienten erhebt und in der anschließenden körperlichen Untersuchung typische Befunde feststellt. Zu typischen Befunden zählen eine laufende Nase und Kopfschmerzen. Drückt der Arzt mit den Fingern auf Punkte im Bereich der Augenbraue, unter der Augenhöhle und am Kinn, testet er sogenannte Nervenaustrittspunkten.

Abtasten des Gesichts bei NasennebenhöhlenentzündungAn diesen Stellen sind kleine Öffnungen im Knochen, durch die der Gesichtsnerv aus dem Schädel nach außen gelangt. Bei einer Sinusitis kann das Drücken auf diese Austrittsstellen Schmerzen in dem Bereich auslösen, in dem eine entzündete Nebenhöhle liegt. Typisch ist ebenfalls, wenn das Klopfen auf den Knochen über der entzündeten Nasennebenhöhle zu Schmerzen führt.

Nasenendoskopie

Unter der Nasenendoskopie wird eine Spiegelung der Nase verstanden. Mit diesem diagnostischen Verfahren kann eine akute Entzündung nachgewiesen werden, wenn Eiterstraßen oder Sekretstraßen, Polypen oder Zeichen der Entzündung wie Rötung und Schwellung (Ödem) zu sehen sind.

Ultraschall

Die Stirnhöhle und die Kieferhöhle können gut mittels Ultraschall untersucht werden. Diese Untersuchung wird vor allem angewendet, wenn unklar ist, ob es sich um eine Eiteransammlung oder um eine einfache Schwellung der Schleimhaut (Ödem) handelt. Das Echo-Muster unterscheidet sich bei diesen Veränderungen charakteristisch.

Röntgen

Für die Diagnostik einer akuten Rhinosinusitis ist eine Röntgen-Aufnahme wenig hilfreich. Bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen kann das Röntgenbild jedoch Aufschluss über mögliche anatomische Varianten wie die Haller-Zelle oder eine Concha bullosa (siehe auch unter: Diagnose) geben. Vor einer Operation hilft die Röntgen-Aufnahme bei der weiteren Planung weiter.

Magnetresonanz­tomographie (MRT)

Das MRT funktioniert ohne Röntgenstrahlung und liefert ein recht genaues Bild der Weichgewebe. Es gehört nicht zur regulären Diagnostik, sondern ist beim Auftreten von Komplikationen angezeigt. Eine Entzündung der Augenhöhle oder der Hirnhäute kann mit einem MRT aufgeklärt werden. Darüber hinaus kann ein MRT bei Verdacht auf eine Tumorerkrankung nutzbringend sein.

Abstrich

Es kann vorkommen, dass eine Sinusitis nicht auf das verordnete Antibiotikum anspricht. In diesem Fall kann ein Abstrich gemacht werden, der in mikrobiologischen Labors untersucht wird. Dadurch kann sowohl festgestellt werden, um welchen Krankheitserreger es sich handelt, als auch auf welches Medikament der Keim anspricht. Manche Bakterien besitzen natürliche oder erworbene Resistenzen gegen Antibiotika. Ist ein Pilz für die Sinusitis verantwortlich, wird ein Anti-Pilz-Mittel benötigt.

Labor

In manchen Fällen, beispielsweise bei einer schweren Erkrankung mit deutlicher Verschlechterung des allgemeinen Zustandes, kann eine Blutentnahme sinnvoll sein. Im Blut können Marker für Entzündungen gemessen werden, wie zum Beispiel das C-reaktive Protein, das in der Leber gebildet und bei Entzündungen ausgeschüttet wird. Außerdem kann die Anzahl der weißen Blutkörperchen ansteigen, die für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Man spricht von einer Leukozytose. Bei bakteriellen Entzündungen ist zudem ein Anstieg des Procalcitonins zu beobachten.