Akute Sinusitis sphenoidalis

Akute Sinusitis SphenoidalisEine besonders seltene und schmerzhafte Form der Nasennebenhöhl­enentzündung ist die akute Sinusitis sphenoidalis, auch besser bekannt als Entzündung der Keilbeinhöhlen. Typisch für diese Entzündung ist ein Druckgefühl über Stirn und Nase. Auch starke Ohrenschmerzen sind möglich.

Ursachen & Symptome

Die Keilbeinhöhle hat ihre eigene kleine Öffnung und einen von der Stirn- und Kieferhöhle unabhängigen Abfluss. Die akute Entzündung der Keilbeinhöhle verursacht über den ganzen Kopf ungleichmäßig verteilte Schmerzen, ein Druckgefühl zwischen oder hinter den Augen sowie Schmerzen im Bereich von Hinterkopf und Nacken. An der Rachenwand kann sich eine Eiterstraße ausbilden. Dies kann zu einem Hustenreiz führen. Im Liegen wird der Husten meist stärker. Eine Sonderform der Keilbeinhöhlenentzündung kann bei Patienten auf Intensivstationen, die künstlich beatmet werden müssen, auftreten.

Nasenraum, Stirnhöhle, KeilbeinhöhleDie akute Sinusitis sphenoidalis entsteht üblicherweise über das Aufsteigen der Entzündung über die Siebbeinzellen, die von vorne an das Keilbein angrenzen. Das Keilbein ist ein recht großer Knochen, der von vorne betrachtet die Form eines Schmetterlings aufweist. Die obere Hälfte des „Flügels“ dieses Schmetterlings bildet die Rückwand der Augenhöhle auf der jeweiligen Seite. Durch diese Rückwand tritt der Sehnerv in den Augapfel ein. Breitet sich die Entzündung vom Keilbein auf den Sehnerven aus, äußert sich dies als Verlust der Sehschärfe. Zusätzlich zieht noch ein anderer Nerv am Keilbein entlang zum Auge. Dieser Nervus abducens ermöglicht die Bewegung des Auges nach außen. Bei Übergreifen der Entzündung auf diesen Nerven ist es nicht möglich, das Auge auf der betroffenen Seite nach außen blicken zu lassen.

Therapie

Die Behandlung einer komplizierteren Sinusitis sphenoidalis, die nicht auf andere Behandlungsmethoden angesprochen hat, besteht in der Einlage von Tupfern im Rahmen einer Nasenspiegelung. Diese Tupfer sind mit Medikamenten getränkt, die die Blutgefäße verengen und so zu einer Abschwellung der durchbluteten Schleimhaut führen. Die weitere Behandlung erfolgt mit Antibiotika und Schmerzmitteln. Wird die Entzündung auch darunter nicht besser, kann der Ausgang der Keilbeinhöhle erweitert werden. Dies kann entweder über eine Nasenspiegelung oder eine Bohrung in die Kieferhöhlenvorderwand erfolgen.